Brautag: 30.06.2019
Ausschlagmenge: 23l
Stammwürze: 12,8°P
Alkohol: 4,44% vol
Bittere: 18 IBU
Farbe: 6 EBC
Als leichtes und spritziges Sommer-Bier für 2019 wollten wir eine Neuauflage des Witbiers aus Sud Nr. 5 einbrauen. Fast alle Zutaten hatten wir bereits im Haus – Orangenschale und die passende Hefe waren noch übrig, Koriandersamen und Haferflocken sind eh immer in der Küche, der Hopfen spielt keine wichtige Rolle und kann variiert werden und das einzige Malz in der Schüttung ist Pilsener. Daher entschieden wir uns recht spontan zum Brauen, genauer gesagt einen Tag vor dem Brautag (dem [Datum]). Die einzige fehlende Zutat war schließlich Weizenrohfrucht, die wir beim Brauausstatter Drogeriemarkt unseres Vertrauens zu erwerben gedachten. Dessen Regale waren voll von allen möglichen Getreiden, nur Weizen war nicht darunter.
Da wir den Sud nicht verschieben wollten, machten wir aus der Not eine Tugend und beschlossen eine Variation, indem wir den Weizen durch Dinkel ersetzten (ebenfalls als Rohfrucht). Dinkel gilt schließlich als Vorläufer heutiger Weizensorten:
Dinkel (Triticum aestivum subsp. spelta) oder Spelz (auch: Spelt, Fesen, Vesen oder Schwabenkorn) ist eine Getreideart aus der Gattung des Weizens und ein enger Verwandter des heutigen Weichweizens.
Biere aus (gemälztem) Dinkel ähneln Weizenbieren. Aus dem traditionellen belgischen Wit wurde also sozusagen ein weniger traditionelles rheinisches Dit (aber ein zweiter Sud reicht dem Rheinländer ja bekanntlich, um von einer Tradition zu sprechen, die wir hiermit begründet haben).
Das Rezept aus Sud 5 haben wir fast unverändert gelassen – die Weizenrohfrucht wurde durch die gleiche Menge Dinkelrohfrucht ersetzt und als Hopfen kam dieses mal Hallertauer Mittelfrüh zum Einsatz. Den Dinkel haben wir wie das Malz in der Mühle grob aufgebrochen. Besondere Vorkommnisse beim Brauen gab es nicht, das Läutern verlief problemlos. Den Koriander haben wir 10 Minuten vor Kochende zugegeben, die Orangenschalen 5 Minuten.
Das Bier landete bei einer Stammwürze von 12,8°P und einem Alkoholgehalt von 4,44% vol. Geschmacklich waren wir sehr zufrieden, eine besondere Note durch den Dinkel haben wir allerdings nicht feststellen können. Aber dazu wäre sicher ein direkter Vergleich zwischen einer Charge mit Weizen und einer mit Dinkel erforderlich, und die Würzung mit Koriander und Bitterorange macht es schwierig, feine Unterschiede aus dem Getreide festzustellen (zumal die Rohfrucht nur 40% der Schüttung ausmacht).